Diversität
Woher kommt der Begriff eigentlich und was verstehen wir darunter?
Er hat seinen Ursprung im lateinischen Wort „diversitas“ und bedeutet Vielfalt. Als soziologisches Konzept betont Diversität die Verschiedenheit der Menschen, die auf vielfältige Art und Weise zum Tragen kommt, und versteht diese als Bereicherung für die Gesellschaft.
So werden beispielsweise in der EU-Grundrechtecharta sechs Kerndimensionen aufgeführt: Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, ethnisch-kulturelle Zugehörigkeit, Religion und Behinderung. Diese könnten jedoch um weitere Dimensionen wie den beruflichen oder sozialen Stand ergänzt werden.
In einer diversitätsbewussten Gesellschaft wird Verschiedenheit als selbstverständlich angesehen, werden Unterschiede ohne Wertung wahrgenommen und Angebote und Strukturen geschaffen, die dieser Vielfalt gerecht werden und eine Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.
Das Konzept der Diversität stellt jedoch die gesellschaftliche Realität zunächst beschreibend dar.
Der Begriff des Diversitätsbewusstseins oder auch das Konzept der Inklusion ergänzen es um einen handlungsorientierten Ansatz. Für den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit sind die Begriffe Diversität und Diversitätsbewusstsein sowie das eng mit diesen verbundene Konzept der Inklusion von zentraler Bedeutung.
Es müssen Angebote und Strukturen geschaffen werden, die junge Menschen dabei unterstützen, ihr Leben selbstbestimmt gestalten und ihre Persönlichkeit auf vielfältige Art und Weise entfalten zu können. Grundsätzlich strebt eine diversitätsbewusste Jugendarbeit dabei zwar an, Vielfalt als Bereicherung und nicht als etwas Defizitäres zu betrachten, sie hinterfragt jedoch auch gesellschaftliche Normalitätsvorstellungen sowie Macht- und Ungleichverhältnisse kritisch. Im Kern geht es ihr dabei darum, Besonderungen zu vermeiden und Chancengleichheit sowie Teilhabegerechtigkeit herzustellen.
Der AK Diversität - Austausch & Vernetzung
Im Arbeitskreis Diversität kommen Vertreter:innen aus freien und öffentlichen Trägern der Kinder- und Jugendarbeit, der Verwaltung sowie aus anderen Institutionen zusammen, um sich zu verschiedenen Themen auszutauschen, weiterzubilden und auf der Ebene der Region Hannover zu vernetzen.
Zudem wird das Potenzial des Arbeitskreises genutzt, um Positionen in die Öffentlichkeit zu tragen. Ziel ist es, die diversitätsbewusste, inklusive und antidiskriminierende Kinder- und Jugendarbeit in der Region Hannover zu fördern und zu stärken und somit allen (jungen) Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Alle am Thema Interessierten sind herzlich eingeladen, sich bei Julia Mohr zu melden und sich in den Diversitäts-Verteiler aufnehmen zu lassen, um Informationen rund um das Thema sowie zum AK Diversität zu erhalten!
Glossar
An dieser Stelle soll mit der Zeit ein Glossar zu der Vielfalt an Begriffen zum Thema Diversität entstehen! Warum ein Glossar? Sprache kann sehr unterschiedlich interpretiert werden und – ob bewusst oder unbewusst – gesellschaftliche Machtverhältnisse und Ungleichheiten (re)produzieren. Außerdem gibt es viele Unsicherheiten in der Verwendung von Begriffen, nicht zuletzt, da Sprache sich ständig verändert. Daher ist es wichtig – im Feld der Kinder- und Jugendarbeit und darüber hinaus – Sprache zu reflektieren.
Mit diesem Glossar möchten wir Formulierungsalternativen aufzeigen, Orientierung bieten, zum Nachdenken und zur Diskussion anregen, jedoch die Begriffe und Definitionen nicht als feststehend verstanden wissen.
Es soll somit einen Beitrag zu diskriminierungsfreier Sprache in der Kinder- und Jugendarbeit leisten. Wichtig ist es uns, dabei zu betonen, dass wir alle ständig dazulernen und unser Wissen ständig weiterentwickeln.
